Herzlich Willkommen in der Welt der Balltänze weltweit
Der "Blick zurück" in unsere schöne Kulturgeschichte darf uns mit Stolz erfüllen.
Tauchen Sie mit uns ein in den Tanzstil "Balltanz", der seine Wurzeln im gesellschaftlichen Tanzen des 19. Jahrhunderts hat.
Originale Tanzbücher verraten die Vielfalt und Schönheit unserer europäischen Gesellschaftstänze wie Walzer, Polka, Mazurka, Galopp, Quadrille, Cotillon und Anglaise und lassen uns erkennen wie erfindungsreich die Menschen im 19. Jahrhundert auf kulturellem, auf technischem und wirtschaftlichem Gebiet waren.
Neuartige Tänze, anspruchsvolle Choreographien und viele Schritt- und Figurenvariationen wurden kreiert, begleitet von einer Vielfalt an schwungvoller Tanzmusik.
Entstanden ist der Gesellschaftstanz des 19. Jahrhunderts - kurz benannt als "Balltanz" - in Europa, insbesondere in den Metropolen Paris, Wien, London, Berlin, Dresden, Moskau, St. Petersburg und Prag.
Schon im 19. Jahrhundert begeisterten die Tänze Walzer, Polka, Rheinländer / Schottisch, Polka-Mazurka, Redowa, Thyrolienne, Galopp und zahlreiche Quadrillen die Menschen weltweit. Die in Europa entstandene Tanzmode verbreitete sich durch Tanzlehrer und Tanzakademien schnell weltweit.
Von den zahl- und variationsreichen Tänzen des 19. Jahrhunderts wurden nach 1919 einige wenige Tänze standardisiert - heute bekannt als Standardtanz. Die Schritte und Figuren hierfür definierte insbesondere Alex Moore, ein britischer Tanzlehrer im Jahr 1936, für die Tänze, die heute weltweit in den Standard-Tanz-Schulen gelehrt werden.
Einige Tanzelemente des Gesellschaftstanzes aus dem 19. Jahrhundert leben seit dem letzten Jahrhundert bis heute weiter in unseren Volkstänzen, die aus dem ländlichen Tanzen des 19. Jahrhunderts entstanden sind. Mit der Auswanderung von Europäern auf andere Kontinente blieb diese schöne Tanzkultur bis heute in den Herzen der Menschen weltweit erhalten. Die Volkstänze werden mit einer markanten Schritttechnik und einem besonderen Tanzausdruck zu Kompositionen mit einer speziellen Instrumentalisierung getanzt.
Der Gesellschaftstanz zu gesellschaftlichen Anlässen weltweit in bürgerlichen, royalen und diplomatischen Kreisen unterscheidet sich vom ländlichen Tanzen im Tanz selbst, in der Ausführung der Schritttechnik, in Tanzhaltung und Tanzausdruck sowie in der Instrumentalisierung der Musik. Diese Tanzrichtung, also der Ursprung des heutigen Standardtanzes, ist noch eine Lücke in der Kulturforschung, die weder von Tanzakademien und Universitäten abgedeckt wird, noch durch Tanzschulen für Standardtanz vermittelt wird.
Sylvia Hartung und ihre Fachkollegen weltweit haben es sich daher zur Aufgabe gemacht, unseren internationalen Kulturschatz auf dem Gebiet des Gesellschaftstanzes und seiner Tanzmusik, in dem sich das Wesen der verschiedenen Nationen in Schritttechniken, Tanzfiguren und Tanzausdruck wiederspiegelt, zu erforschen. Unsere vielfältigen, internationalen Tänze vor 1919 sind nicht unpopulär, ganz im Gegenteil. Sie wurden lediglich durch Standardisierungen in der Vergangenheit vergessen gemacht und wertvolle Originalquellen durch Kriege zerstört.
Internationale Archive mit Originalliteratur und Originalnoten weltweit ermöglichen uns Forschern diese weltvolle Tanzkultur zu rekonstruieren, damit das Schöne aus unserer Vergangenheit in der Gegenwart weiter leben kann und für die Zukunft bewahrt wird.
Wir in Deutschland, in Europa, in der Welt haben einen wertvollen Kulturschatz!